Die Ausstellung versammelt eine repräsentative Auswahl sakralen Geräts und weiterer Gold- und Silberschmiedearbeiten für die evangelische und katholische Kirche in Deutschland. Der Fokus liegt auf Arbeiten, die von der Nachkriegszeit bis in die Gegenwart angefertigt wurden. Sie verweisen in ihrer vielfältigen Gestalt auf die unterschiedlichen Aufgaben, die sich aus ihrem Gebrauch während der Zelebration von Gottesdiensten und Kirchenfeierlichkeiten ergeben.
Sakralen Objekte dienen zur Feier des Glaubens, sie haben eine feste Bedeutung innerhalb der Riten. In ihrer Funktion weisen sie über das Materielle hinaus, in ihnen verkörpern sich vor allem ideelle Werte. Oft sind sie für den Ort entworfen worden, an dem sie genutzt werden. Diese zweckmäßige und lokale Bindung ist ein Grund dafür, dass es sich bei Sakralgefäßen vielfach um Objekte handelt, die in Auftrag gegeben oder als Wettbewerb ausgeschrieben wurden. Historische und zeitgenössische Wettbewerbsarbeiten der ehemals Deutschen Gesellschaft für Goldschmiedekunst und der Staatlichen Zeichenakademie Hanau veranschaulichen dies.
Die Ausstellung ist ein Spiegel bezüglich der Vielfalt und individuellen Ausprägung des modernen Sakralgeräts. Insbesondere die Gegenüberstellung zu Arbeiten der Vorkriegsjahre zeigt die gestalterische Entwicklung der Gold- und Silberschmiedearbeiten für den sakralen Raum nach 1945. Entworfen von Handwerker*innen, Künstler*innen und Designer*innen, verfolgen die ausgestellten Kultgeräte den Anspruch hoher gestalterischer und handwerklicher Qualität. Da das Denken über diese Objekte zentral bei ihrer Gestaltung ist, sind in der Ausstellung Entwurfsmodelle gleichberechtigt neben ausgeführten Silberschmiedearbeiten zu sehen.
Neben Arbeiten von Elisabeth Treskow, Fritz Schwerdt und Friedrich Becker werden Positionen von Rudolf Bott, Juliane Schölß, Bruno Sievering-Tornow und weiteren Silberschmied*innen präsentiert.
Die Ausstellung wurde kuratiert von Christoph Engel und Malte Guttek, realisiert durch das Team des Goldschmiedehauses. Wir danken den Künstler*innen und Leihgeber*innen für ihre großzügige Unterstützung, ebenso der Stiftung der Sparkasse Hanau und dem Main-Kinzig-Kreis für ihre Förderung.
27.10.2024 – 02.02.2025 Deutsche Goldschmiedehaus, Hanau (D)